Der Pflegenotstand ist real.
Schon heute sind 85 % der ambulanten Pflegedienste überlastet und konnten in 2023 keine neuen Patient:innen mehr aufnehmen. Mit dem demografischen Wandel wird sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland in den nächsten 25 Jahren voraussichtlich um rund 2 Millionen erhöhen. Gleichzeitig fehlen bereits jetzt mehrere zehntausend Pflegekräfte. Personalknappheit, hohe Krankheitsraten und der Einsatz von Leiharbeiter:innen prägen schon heute den Alltag in der Pflege.
Mach dich stark für eine große Pflegereform.
Erfahre hier mehr über unsere sechs Schwerpunkte:
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Pflegende Angehörige
Pflegende Angehörige sind heute und in Zukunft die wichtigste Kraft in der pflegerischen Versorgung in Deutschland. Zu ihrer Stärkung braucht es mehr Beratungs- und Entlastungsangebote sowie finanzielle Absicherung, unter anderem durch Lohnersatzleistungen, Rentenansprüche und flexible sowie überschaubare Leistungen.
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Pflegebedürftige
Mit steigender Lebenserwartung steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Prävention in der Pflege hat das Potenzial, die Selbstständigkeit älterer pflegebedürftiger Menschen möglichst lange zu erhalten und die Zeitspanne mit Pflegebedarf möglichst kurz zu halten. Reha- und Präventionsleistungen werden durch die Kranken- und Pflegeversicherung rudimentär gewährt und müssen stark ausgebaut werden.
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Pflegevollversicherung
Die derzeitigen Leistungen der Pflegeversicherung decken nur einen geringen Teil der Kosten für Pflege. Die Eigenanteile steigen immens und immer mehr Menschen können sich die Pflege nicht mehr leisten. Für Versicherte ist nicht absehbar, ob sie von der Pflegeversicherung mit ausreichenden Leistungen versorgt werden. Das widerspricht den Grundsätzen der Sozialversicherung und dem Leistungsversprechen der Pflegeversicherung. Wir brauchen daher eine Pflegevollversicherung mit begrenzter Eigenbeteiligung, die die notwendigen pflegerischen Leistungen abhängig vom Grad der Pflegebedürftigkeit trägt. Die oder der Pflegebedürftige muss dazu einen festen Betrag selbst bezahlen. Damit wird das Risiko der Pflegebedürftigkeit über die Sozialversicherung abgesichert. Für die begrenzte Eigenbeteiligung kann privat vorgesorgt werden.
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Digitalisierung in der Pflege
Der Ausbau und der Einsatz von digitaler Technologie in der Pflege ist nötig, um die sich verändernden Anforderungen und Bedürfnisse in einer alternden Gesellschaft zu meistern. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Pflegekräfte nicht zusätzlich belastet werden. Digitale Technologien müssen daher bürokratiearm umgesetzt werden, die Kommunikation zwischen den Akteur:innen, wie Ärzt:innen, Therapeut:innen, Apotheken, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sichergestellt und refinanziert werden.
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Pflegeberufe
Damit Pflegekräfte ihren Wunschberuf bis zum Rentenalter ausüben können, müssen die Arbeitsbedingungen weiter verbessert werden. Eine angemessene Bezahlung, mehr Zeit für die zu versorgenden Menschen, verlässliche Dienstplangestaltung und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind zentrale Anliegen der Pflegekräfte. Die Bezahlung von Pflegekräften ist in den letzten Jahren auf ein überdurchschnittliches Niveau angestiegen. Ein neuer Qualifikationsmix sowie flexible Dienstplangestaltung sind Ansätze für attraktive Arbeitsbedingungen, die von Arbeitgeber:innen eingeführt werden. Die Aufgaben der Pflegekräfte werden neu ausgestaltet und die Pflegeberufe gestärkt. All dies ist jedoch mit weiteren Kosten verbunden, sodass eine verlässliche Pflegeversicherung von zentraler Bedeutung ist. Auch Entbürokratisierung bietet viele Potenziale für mehr Zeit für den zu pflegenden Menschen und Entlastung der Pflegekräfte.
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Unterstützung vor Ort
Mit dem Älterwerden brauchen Menschen zunehmend Unterstützung, um entsprechend ihrer Wünsche und Vorstellungen leben zu können. Alle Menschen wollen trotz Krankheit oder Pflegebedürftigkeit auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung leben. Flexible und familiäre Wohn- und Pflegesettings, wie zum Beispiel Wohngemeinschaften, Nachbarschaftshilfe, Freizeit- und Begegnungsangebote als auch medizinische und pflegerische Versorgungszentren müssen daher wohnortnah geschaffen werden. Dies gelingt nur, wenn die Kommunen (das heißt Gemeinden, Kreise oder Städte) zur bedarfsgerechten Altenhilfeplanung und deren Sicherstellung verpflichtet werden, die die Bedürfnisse älterer Menschen vor Ort erfasst und in der gesamten regionalen Infrastruktur berücksichtigt.
Strategiepapier des DEVAP Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e. V.:
Zum StrategiepapierWas wollen wir erreichen?
Vor der nächsten Bundestagswahl wollen wir die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass irgendwann jede und jeder Pflege braucht. Wir möchten mit der Kampagne eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Zukunft der Pflege anstoßen. Unser Ziel ist es, vor allem Lösungen in den Fokus zu rücken und zu zeigen, wie gute Pflege aussehen kann. Wir wollen mit unseren pflegepolitischen Forderungen und Positionen Einfluss auf die Politik, auf die Wahlprogramme der Parteien und auf die Programme der nächsten Legislaturperiode nehmen. Mit dir gemeinsam rufen wir der Bundespolitik deutlich ins Bewusstsein, dass in der kommenden Legislaturperiode grundlegende Schritte notwendig sind, um nicht weiter in eine Pflegekatastrophe zu geraten.
Lass uns das Thema Pflege ganz vorn auf die bundespolitische Agenda setzen: Machen wir uns #StarkFuerPflege!
Warum prominente Unterstützer:innen?
Wir alle müssen uns früher oder später damit beschäftigen, dass wir älter werden – egal ob Star oder nicht. Mit unserer Pflegekampagne wollen wir bei möglichst vielen Menschen und in der Politik das Bewusstsein stärken, dass wir letztlich auch über unsere eigene Zukunft sprechen. Wir freuen uns, dass wir dabei auf Prominente zählen können, die von vielen Menschen gesehen und gehört werden. Mach dich mit uns und ihnen gemeinsam #StarkFuerPflege, denn gemeinsam können wir eine umfassende Pflegereform voranbringen.
Was kannst du tun?
Informiere dich, teile unser Anliegen und unterstütze die Kampagne. Gemeinsam können wir die Politik zum Handeln bewegen und dafür sorgen, dass Pflege eine gute Zukunft hat.
Mach dich #StarkFuerPflege und unterschreibe die Petition an den Bundestag für eine passende Pflegereform.
FAQ
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Wer hat die Petition initiiert?
Organisationen, die sich für gute Pflege einsetzen, haben die Petition gestartet: AWO Bundesverband, Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V., Der Paritätische Gesamtverband, Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V., Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), Deutscher Gewerkschaftsbund, Diakonie Deutschland, Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V., Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Volkssolidarität, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V.
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Was können wir bewirken?
Gemeinsam können wir die im Bundestag vertretenen Parteien dazu aufrufen, sich für eine Pflegereform einzusetzen. Je mehr Unterschriften die Petition erreicht, desto besser. Am 12. Mai 2025 ist Tag der Pflege 2025. An diesem Tag übergeben die Organisationen dann die Unterschriften an Politiker:innen.
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Was kann ich tun?
Unterschreibe die Petition und setzte damit ein starkes Zeichen für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege.